Zuhören ist eine Tugend. Und sie ist, was laut Daniel Kolbe, Gründer der Event-Catering-Firma Dolce Far Niente, massgeblich zum Erfolg im Catering beiträgt.
«Dolce far niente», das süsse Nichtstun gilt eigentlich den Gästen von Daniel Kolbe und seiner Crew. Dass er selbst und seine Mitarbeitenden nun durch die Pandemie dazu gezwungen werden, es den Gästen gleichzutun, sei gewöhnungsbedürftig.
Besonders die jüngeren Mitarbeitenden täten sich schwer damit, nichts tun zu können, warten zu müssen. «Eine Mitarbeiterin (26) sagte letztens zu mir, dass es nichts gebe, worauf sie sich freuen könne.» Zwar seien bereits für Mai Events geplant, «aber jetzt schon mit der Arbeit zu beginnen, wäre ein wenig gar früh. Zumal sich alles wieder ändern kann», erläutert Daniel Kolbe.
Er hofft, dass er und sein Team im Sommer 2021 wieder loslegen können. «Mit einer Normalisierung im Vergleich zum Vorjahr rechnen wir ab Herbst 2022.»
Um für die Zeit nach dem Lockdown gewappnet zu sein, hat Daniel Kolbe vorgesorgt und nebst den Festangestellten auch seine Aushilfen für Kurzarbeit angemeldet. Zum einen vermutet er, dass sich viele Freelancer aufgrund der Unsicherheit vom Cateringbereich abwenden könnten, wodurch sich der Fachkräftemangel nochmals verschärfen dürfte. Zum anderen sei es für ihn selbstverständlich, treue Mitarbeitende in der Krise nicht im Stich zu lassen. «Viele von ihnen arbeiten schon seit Jahren auf Stundenlohnbasis für uns und tragen mit ihrer tollen Arbeit entscheidend zum Erfolg von Dolce Far Niente Event-Catering bei», sagt Kolbe.
Die Leute glaubten immer, es seien spektakuläre und ausgefallene Dinge, die im Event-Catering von zentraler Bedeutung seien. «Doch wichtiger als etwa die minutiöse Planung einer Ballonfahrt sind Mitarbeitende, die unsere Vision teilen, dieselben Werte vertreten und natürlich mein persönlicher Einsatz als Inhaber der Firma», sagt Kolbe.
Bei einer Weihnachtsfeier zum Bespiel sei einer Dame der Absatz ihres Schuhs abgeknickt. Kolbe schnappte sich den Schuh, fuhr zum nächsten Schuhmacher und liess ihn reparieren. Er sagt: «Was den Unterschied macht, sind Dinge, die unerwartet kommen, aber zeigen, dass man zugehört hat. Und zwar ungeachtet dessen, ob es sich beim Gegenüber um den Auftraggeber oder einen der Gäste handelt.»
(Désirée Klarer)
Daniel Kolbe hat ursprünglich die Hotelfachschule Belvoirpark Zürich absolviert. 2003 gründete er mit einem Geschäftspartner die «Dolce Far Niente». Seit 2017 ist er zudem Mitinhaber der Saporis AG, Pächterin des «Wart» (16 Gault-Millau-Punkte) in Hünenberg/ZH.